
Sie sind seit kurzem über aller Munde, während die Diskussion über die richtige Handhabe in aller Munde ist: Gesichtsmasken. Es folgen die wichtigsten Tipps für die korrekte Anwendung, Lagerung und Reinigung, um die bestmögliche Funktion der Masken zu erreichen.
In europäischen Ländern ist das Tragen von Gesichtsmasken neu und ungewohnt. Abgesehen von vereinzelten Berufsgruppen, wie Mitarbeiter in Sicherheitslabors oder Chirurgen, haben die meisten kaum Erfahrungen mit Gesichtsmasken und ihrer korrekten Handhabung.
Masken müssen derzeit beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. In den schrittweisen Lockerungen im Mai, werden zwar vermehrt wieder Geschäfte geöffnet und Arbeitsplätze zugänglich, aber auch dort müssen laut Regelungen oftmals Masken getragen werden.
Die meisten Menschen benutzen klassische Einwegmasken, wie OP-Masken oder selbst genähte Masken aus Baumwolle. Beide Varianten dienen hauptsächlich dazu, das Umfeld zu schützen, nicht den Träger selbst. Durch die Mundbedeckung wird das Aussondern größerer Tröpfchen beim Husten, Niesen sowie beim Sprechen verhindert. Allerdings nur, wenn man richtig mit den Masken umgeht.
Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Anwender-Tipps für die richtige Handhabe von Gesichtsmasken:
Das Anlegen der Maske
Beim Anlegen der Maske, dem ersten wichtigen Schritt für die bestmögliche Funktion, ist es wichtig, saubere Hände zu haben. Vor dem Anlegen ist es wichtig, die Maske auf mögliche Schädigungen, Löcher oder andere undichte Stellen zu untersuchen. Bei jeglichem technischen Gebrechen muss die Maske entsorgt werden.
Die Maske muss so angebracht werden, dass sie so dicht wie möglich am Gesicht anliegt. Während Einwegmasken, wie man sie beispielsweise vor Supermärkten bekommt, eine Einheitsgröße haben, ist es bei anderen Modellen wichtig auf die richtige Größe zu achten.
Zusatz-Tipp für Brillenträger und für den Sommer:Wenn man Brille oder Sonnenbrille gemeinsam mit der Maske trägt, gilt der Grundsatz: Zuerst die Maske anlegen, dann die Maske um die Nase fixieren und dann erst die die Brille aufsetzen. Die Brille sollte über der Maske sitzen, nicht darunter.
Der richtige Sitz der Maske
Gerade bei den ersten Anwendungen hat man oftmals das Gefühl schlecht Luft zu bekommen oder zu schwitzen und ist verleitet die Maske locker zu tragen.
Dennoch sollte die Mund- und Nasenschutz-Maske, richtig getragen, vom Nasenrücken bis unter das Kinn reichen und somit, wie der Name sagt, sowohl die Nase als auch den Mund vollständig bedecken.
Die Maske nur über den Mund zu tragen und die Nase zum besseren Atmen frei zu lassen, ist weniger sinnvoll. Ebenso sollte die Maske bei korrekter Anwendung nicht nur auf der Nasenspitze sitzen, sondern so eng wie möglich am Gesicht anliegen. Eine richtig angelegte Maske schließt auch eng anliegend unter dem Kinn ab.

Zusatz-Tipp für Männer mit Bärten: Bärte können die Schutzfunktion von Masken mindern, da diese ein vollständiges Abschließen der Maske behindern können. In einer im Jahr 2017 entstanden Grafik für Berufe, die mit Schutzmasken arbeiten, ist zusammengefasst, welche Bärte mit Schutzmasken kompatibel sind.
Das Tragen der Maske
Die Maske sollte während des Tragens möglichst nicht berührt werden. Ein Zupfen oder Zurechtziehen der Maske ist nicht empfehlenswert. Am besten zu Beginn gleich korrekt anlegen und bis zum Abnehmen der Maske nicht mehr damit in Berührung kommen.
Zusatz-Tipp: Auch wenn es juckt, ist es nicht ratsam sich unter der Maske zu kratzen. Ist der Juckreiz unerträglich, soll die Maske sachgemäß abgenommen werden. Wichtig ist dabei das Gesicht nur mit sauberen Händen zu berühren. Danach wird die Maske wieder mit gereinigten Händen angelegt.
Sowohl für Einwegmasken als auch Stoffmasken ist die Tragedauer begrenzt. Sobald sie durch die Ausatemluft feucht sind, verlieren sie ihre Wirkung und sollten gewechselt werden. Bei längeren Aufenthalten in Innenräumen ist es deshalb ratsam, mehr als eine Maske dabei zu haben. In stark kontaminierten Umgebungen, wie im direkten Kontakt mit einem Erkrankten, ist es ratsam, die Maske im Anschluss durch eine neue zu ersetzen.
Dies gilt nicht für Masken mit Ventil oder FFP-Schutzmasken, die im medizinischen Bereich angewendet werden und spezifische Vorschriften zur Handhabung haben. Wenn man eine solche Maske trägt (FFP 1, FFP 2 oder FFP3 beziehungsweise nach amerikanischer Bezeichnung N95, N99), gelten die jeweiligen beigelegten Gebrauchsanweisungen der Masken.
Generell sollten Masken für kurze Zeit getragen werden und nur wenn es notwendig ist, wie beispielsweise beim Einkauf. Masken beim Sport oder bei langen Spaziergängen zu tragen ist nicht sinnvoll.
Zusatz-Tipp für Kinder: Kinder unter 6 Jahren sind von der Maskenpflicht ausgenommen. Kinderärzte raten für Kinder unter zwei Jahren vom Tragen von Masken generell ab. Bei größeren Kindern lautet die Empfehlung: wenn sie zum Einkaufen oder ähnlichem mitgenommen werden müssen, soll bei ihnen die Maske locker angelegt werden.
Das Abnehmen der Maske
Beim Abnehmen der Gesichtsmaske ist es wichtig, diese nur an den vorgesehenen Bändern zu berühren und nicht auf den Maskenstoff zu greifen. Einwegmasken sollten direkt nach Gebrauch entsorgt und nicht auf diversen Ablagen in der Wohnung oder im Auto zwischengelagert werden. Wiederverwendbare Masken können bis zur Reinigung beispielsweise in ein Gefrierbeutel gelagert werden. Was es dabei zu beachten gibt, ist im nächsten Punkt zusammengefasst. Nach dem Ablegen beziehungsweise Entsorgen der Maske sollen die Hände gewaschen werden.
Zusatz-Tipp: Bei Besorgungen in verschiedenen Geschäften, wo die Maske zwischendurch abgenommen wird, ist es ratsam entweder eine zweite Maske dabei zu haben und zu wechseln oder die Maske zwischendurch trocknen zu lassen. Manche hängen die Maske dafür auf den Autospiegel oder befestigen sie beim Gehen an der Tasche. Dabei ist es wichtig die Maske wieder nur an den Bändern zu berühren.
Das Reinigen der Maske
Während Einwegmasken nur für einmaliges Tragen eine Funktion garantieren, kann man gekaufte oder selbst genähte Stoffmasken waschen und wiederverwenden. Ein häufiges Waschen der Masken ist dabei ratsam. Es gibt sogar Empfehlungen die Masken nach jeder Anwendung zu waschen.
Das Waschen gewöhnlicher Stoffmasken kann in der Waschmaschine erfolgen. Dabei liegt die allgemeine Empfehlung ein Programm zu wählen, das mindestens bei 60°C (für Kochwäsche) wäscht. Da aber Laborstudien zeigten, dass das neuartige Virus bei 60°C innerhalb einer Stunde nicht vollständig inaktiviert wird, sind auch Waschprogramme bei 90°C oder ein Auskochen der Maske empfehlenswert.
Zusatz-Tipps beim Waschen: Waschen Sie die Masken nicht mit Eco- oder Sparprogrammen. Diese Programme waschen oft bei wesentlich niedrigeren Temperaturen und garantieren nur ein „so sauber wie mit 60 Grad“. Hohe Temperaturen sind aber wichtig um verschiedene Keime, die sich an den Masken sammeln zu inaktivieren. Waschmittel, die Bleichmittel enthalten, inaktivieren Mikroorganismen im Allgemeinen besser als Color- oder Feinwaschmittel.
Das Trocknen der Maske
Stoffmasken können im Trockner getrocknet werden oder können bei mindestens 165°C gebügelt werden. Auch längeres Föhnen der Maske auf höchster Stufe ist möglich. Es gibt auch die Empfehlung Schutzmasken – insbesondere jene aus Zellulosestoffen ohne Kunststoffe – im Backofen zu trocknen. Dies sollte bei 70 bis 90 Grad für mindestens 20 bis 30 Minuten erfolgen.
Es ist wichtig, die Masken nach dem Waschen und Trocknen immer auf Beschädigungen zu überprüfen. Im Zweifelsfall sollte man sie entsorgen.
Quellen:
Lepelletier D, Grandbastien B, Romano-bertrand S, Aho S (2020) What face mask for what use in the context of COVID-19 pandemic? The French guidelines. J Hosp Infect. https://doi.org/10.1016/j.jhin.2020.04.036