
Das wichtigste und älteste Fest der Christen steht vor der Tür. Das Fest der Auferstehung findet jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt statt, heuer erst am 21. April. Wie wird das Osterdatum bestimmt und welche anderen Feiertage leiten sich davon ab?
Mit dem Osterfest feiern Christen die Auferstehung Jesu und somit den Sieg des Lebens über den Tod. Es schenkt den Gläubigen Hoffnung auf das ewige Leben.
Die gesamte Osterzeit widmet sich dem Gedenken an die Kreuzigung Jesu und seine Auferstehung vom Tod. Die vorangegangene Karwoche, die im Zeichen des Klagens steht (das althochdeutsche Wort „kara“ steht für Weinen bzw. Klagen) hat nun ihr Ende und viele Traditionen und Bräuche begleiten das Hochfest. Doch warum feiern wir Ostern heuer erst gar so spät.

Gemeinsame Wurzeln im jüdischen Pessachfest
Die christlichen Urgemeinden feierten das Andenken des Ostergeschehens zeitgleich mit dem jüdischen Pessachfest, an dem der Befreiung des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei erinnert wird. Laut Bibel ereigneten sich Jesu Kreuzigung und Auferstehung während dieses mehrtägigen Festes. Nach der Zerstörung Jerusalems geriet der jüdische Kalender jedoch immer mehr durcheinander und die Zeitrechnungen beider Glaubensgemeinschaften gingen getrennte Wege und damit auch die Datumsbestimmungen beider Festtage. Lange herrschte unter den Christen Uneinigkeit, bis beim 1. Kirchenkonzil von Nizäa (im Jahre 325) bestimmt wurde, dass Ostern immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird.
Jedoch wird dieser Vollmond-Tag im Kirchenjahr (auf Basis des sogenannten Meton-Zyklus) zyklisch voraus berechnet und stimmt nicht immer mit der tatsächlichen Mondphase überein. Ebenso ist der Frühlingstermin kirchlich gesehen auf den 21. März festgelegt, unabhängig von der astronomischen Tag- und Nachtgleiche. Der frühest mögliche Termin für den Ostersonntag, könnte der 22. März sein und der späteste der 25. April.
2019 fällt Ostern besonders spät
Somit wurde dieses Jahr der voraus berechnete „zyklische Vollmond“, der auf den 20. März fiel noch als Wintervollmond betrachtet. Dem astronomischen Vollmond am 21. März wurde für die Osterberechnung daher keine Beachtung geschenkt. Wir hätten ansonsten schon am 24. März Ostern gefeiert.
Nun wird aus kirchlicher Sicht erst der nächste „zyklische Vollmond“, am 19. April als erster Frühlingsvollmond angesehen und Ostern fällt somit auf den Sonntag darauf, den 21. April.
Übrgiens nennt man diese Abweichungen von den tatsächlichen astronomischen Begebenheiten „Osterparadoxon“.

Wie auch die beiden anderen Hochfeste des Christentums (Weihnachten und Pfingsten), besteht auch Ostern aus zwei Feiertagen. Am Ostermontag gedenken wir der Geschichte zweier Jünger Jesu, die dem Auferstandenen auf dem Weg in die Stadt Emmaus (Emmausgang) begegneten. Sie erkannten ihn nicht gleich, obwohl sie mit ihm einen guten Teil des Weges gemeinsam gingen. Erst beim gemeinsamen Abendessen, als Jesus das Brot brach, erkannten sie, dass er es war und tatsächlich auferstanden war.
Die Berechnungen gelten übrigens nur im gregorianischen Kalender, der von den westlichen Kirchen verwendet wird. Die meisten orthodoxen Kirchen (Ostkirchen) richten sich nach anderen Regeln und dem julianischen Kalender. Sie feiern Ostern daher einige Tage nach uns, heuer am 28. April.
Umstrittene Etymologie
Eine populäre Erklärung für die Herkunft des Wortes „Ostern, die in Fachkreisen jedoch vermehrt angezweifelt wird, ist, die Ableitung der Bezeichnung von einem germanischen Fest zu Ehren der Göttin des Frühlings und der Morgendämmerung, namens Ostara. Andere vermuten darin eine Ableitung von Osten für den Sonnenaufgang als Symbol der Auferstehung Jesu. Die tatsächliche Herkunft bleibt jedoch immer noch ein Rätsel.
Ein Großteil der anderen beweglichen Kirchenfeiertage leiten sich vom Osterdatum wie folgt ab:
Aschermittwoch(46 Tage vor Ostern) – Beginn der Fastenzeit im Gedenken an Jesu in der Wüste
Palmsonntag(eine Woche vor Ostern) – Einzug Jesu in Jerusalem
Gründonnerstag(drei Tage vor Ostern) – das letzte Abendmahl
Karfreitag(zwei Tage vor Ostern) – Kreuzigung und Tod Jesu
Karsamstag(ein Tag vor Ostern) – Grabesruhe
Ostermontag(ein Tag nach Ostern) – Zwei Jünger begegnen dem auferstandenen Jesus auf dem Weg nach Emmaus
Christi Himmelfahrt(39 Tage nach Ostern) – Rückkehr Jesu in den Himmel
Pfingstsonntag(49 Tage nach Ostern) – Niederkunft des Hl. Geistes auf die Jünger
Pfingstmontag(50 Tage nach Ostern) – Wirken des Hl. Geistes auf die Glaubensgemeinde
Fronleichnam(60 Tage nach Ostern) – Hochfest des Leibes und Blutes Christi; bleibende Gegenwart Jesu in den Sakramenten der Eucharistie
FROHE OSTERN!
