
Früher galt das einfache Gericht als Verköstigung für Holzfäller und als typisches „Arme-Leute-Essen“. Heute ist der Sterz ein traditioneller Klassiker, der in verschiedenen Varianten genossen und je nach Region unterschiedlich verfeinert wird.
Sterz ist ein einfaches Essen, das in seiner klassischen Variante aus Mehl, Wasser und Schmalz gemacht wird und als kleine „Bröckeln“ gegessen wird.
Früher diente das Gericht hauptsächlich als Versorgung für Holzknechte, die für wochenlange Aufenthalte in den Wäldern nur wenig und lange haltbaren Proviant mitnehmen konnten.
Da die Bestandteile kostengünstig und die Herstellung einfach waren, gewann der Sterz auch bei der ländlichen und oft ärmeren Bevölkerung immer mehr an Beliebtheit. Heute gilt die Speise als Klassiker der traditionellen Hausmannskost und wird Zuhause, bei Dorffesten oder in lokalen Gaststuben gerne gegessen.
Sterz –Muas – Ribel
Der Ausdruck Sterz wird hauptsächlich in der Obersteiermark, im Süden von Oberösterreich und im Südosten von Österreich verwendet, während in Tirol, Salzburg oder Bayern das Wort „Muas“ verwendet wird. Ein weiterer Ausdruck für ein ähnliches Gericht wird in Vorarlberg und in manchen Regionen in Tirol als „Ribel“ bezeichnet.
Je nach Region kann das Gericht aus verschiedenen Grundlagen bestehen, etwa aus Mehl, Grieß oder in leicht abgewandelten Varianten auch aus Kartoffeln oder Bohnen.
Der Klassiker- Brennsterz
Der Brennsterz wird umgangssprachlich auch als „Heidensterz“ bezeichnet und wird in der Pfanne herausgebraten. Er ist in wenigen Minuten zubereitet, kann als Frühstück oder Abendessen mit einem traditionellen “Häferlkaffee” (stark verdünnter Milchkaffee in einer großen Tasse) gegessen werden oder mit einer sauren Rahmsuppe als Mittag oder Abendessen.
Rezept:
400 g Mehl
½ Liter Wasser
30 g Schmalz
1 TL Salz
Zubereitung:
- Mehl mit Salz in einer Schüssel gut verrühren.
- Das Gemisch mit kochendem Wasser übergießen und währenddessen gut Rühren.
- Schmalz in einer Pfanne erhitzen und das Wasser-Mehl-Gemisch hineingeben.
- Alles gut durchrösten und mit zwei Gabeln/Küchenhelfern immer wieder zerteilen, bis man kleine „Bröckeln“ – den klassischen Sterz- hat.
Tipp: Bevor man das Mehl mit kochendem Wasser übergießt, wird in vielen Rezepten noch empfohlen das Mehl zu “linden”. Dafür wird es in einer heißen Pfanne ohne Fett geröstet, bis es leicht bräunlich wird und duftet. Dabei muss stetig umgerührt werden, damit es nicht anbrennt. Dadurch kommt es zu einem besseren, nussigen Geschmack und erhöhten Bindefähigkeit des Mehls.
Brennsterz eignet sich als Einlage für saurer Suppe (Rahmsuppe) als Hauptmahlzeit oder als Frühstück und Abendessen in Kombination mit warmen Häferlkaffee. Der Sterz kann mit einem Löffel in den Kaffee getaucht werden oder mit Kaffee übergossen werden.