
Was gibt es Schöneres, als an einem herrlichen Frühlingstag im milden Sonnenschein zu sitzen? Die Pflanzen erwachen aus dem Winterschlaf und überall können die ersten farbenprächtigen Blumen bewundert werden. Vögel werden täglich lauter, Hasen laufen wild über die Felder und alles scheint mit frischer Kraft neu durchzustarten!
Ostern, ohne bemalte bunte Eier, kann sich kaum jemand vorstellen. Ein Großteil der deutschsprachigen Bevölkerung färbt und bemalt die Hühnereier selbst. Selten werden auch große Straußeneier oder kleine Wachteleier bearbeitet. Woher kommt dieser unumstößliche Brauch?
Im Christentum wurde das Ei mit der Wiederauferstehung Jesus verbunden. Die kalte (nicht lebendige) Schale symbolisiert das Grab und das daraus schlüpfende Leben steht für die Wiedergeburt. Ganz traditionell werden Ostereier rot eingefärbt, weil rot die Farbe des Lebens ist.
Der Gründonnerstag wurde im Mittelalter als Antlasstag bezeichnet, da man aus der Buße entlassen wurde. Man glaubte fest daran, dass Eier, die am Gründonnerstag gelegt wurden, Glück bringen. Man nannte sie Antlass-Eier. Diese wurden, für die bessere Haltbarkeit abgekocht und weil zur Zeit des Frühlingsbeginn auch der Zinns von Bauern bezahlt werden musste, nutzte man den Überschuss an Eiern, um damit zu bezahlen.
Besonders in der Zeit des Vorfrühlings legen Hennen mehr Eier als zu jeder anderen Jahreszeit. Durch diesen biologischen Effekt, der mit dem Jahreszyklus verbunden ist, steht das Huhn in der Osterzeit für Fruchtbarkeit. Der Hase macht dem Huhn, mit seiner schnellen Vermehrung zum Frühlingsbeginn, ebenfalls Konkurrenz. Überall auf den Feldern ist er zu sehen, bereit zur Fortpflanzung.
Dieses lebendige Treiben inspirierte viele Konditoren, die mit ihrer kunstvollen Herstellung von Schokohasen, das Fest bereichern. Anfangs wogen die Schokohasen mehrere Kilogramm, bis man sich bei den Imkern eine Methode abschaute. Wie beim Schleudern der Waben, nutzten Konditoren diese Methode auch, um die heutigen Hohlfiguren herzustellen.
Viele bekannte Bräuche verschönern uns dieses Fest des Lebens. Bei einem groß angelegten Osterbrunch mit Osterschinken und Kuchen, beobachten die Erwachsenen die Kinder dabei, wie sie munter und freudig durch die Gärten flitzen, um die versteckten Leckereien des Osterhasen zu finden. Besonders schön fürs Auge wird es, wenn der Gabentisch mit vielen farbenfrohen Frühlingsblumen gedeckt wird, wie Osterglocken, Hyazinthen, Tulpen, sowie für die Wildblumenliebhaber mit Löwenzahn und Gänseblümchen.
Allgemein erweckt der Frühling den menschlichen Körper und dessen Geist mit frischer Energie, als würden auch wir aus der winterlichen Lethargie wiederauferstehen – mit neuer Hoffnung und Kraft für alles, was das kommende Jahr zu bieten hat.
