Österreichische Wissenschaft im Vormarsch

A simulated view through a microscope on bacterias in the shape of Austria.(series)

Österreichische Wissenschaft im Vormarsch

Österreichs Forschungssystem wurde als eines mit der weltweit dynamischsten Entwicklung ausgezeichnet. (Bild: iStock)

Österreich zählt laut Nature Index zu den sechs Länder mit der weltweit dynamischsten Entwicklung seines Forschungssystems.

Gegen Ende des vergangenen Jahres wurde mittels Nature Index eine Studie publiziert, welche die globalen wissenschaftlichen Erfolge von Institutionen und Länder vergleicht. Das Ergebnis war erstaunlich: Die österreichische Forschung zählt zu den sechs leistungsstärksten Output-Trägern im Bereich der naturwissenschaftlichen Publikationen im weltweiten Vergleich. 

Besonders hervorgetan haben sich beim sogenannten „Fractional Count (FC)“ die Universität Wien, das Klosterneuburger „Institute of Science and Technology“ und die Österreichische Akademie der Wissenschaft (ÖAW). 

„Das ist ein überaus erfreulicher Befund. Wir erhalten mit dieser Nature Index Analyse die objektive Bestätigung, dass sich Österreich als Wissenschaftsstandort ausgesprochen gut entwickelt und seine wissenschaftliche Produktivität – auch in qualitativer Hinsicht – steigt. Das verdanken wir der hervorragenden Arbeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit ihren Leistungen die Basis für die Zukunftsfähigkeit des Landes legen. Die Politik kann und wird diesen erfreulichen Trend durch die weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Forschung in Österreich maßgeblich unterstützen“, so der österreichische Wissenschaftsminister Heinz Faßmann zu dem positiven Ergebnis.

Grundlagenforschung in Österreich

Die Grundlagenforschung beschäftigt sich mit den ungeklärten Fragestellungen innerhalb der Wissenschaft, welche nicht unter Anwendungen stehen müssen, sondern deren Ergebnisse, das Fundament für weitere Forschungen sind. 

„Grundlagenforschung auf höchstem Niveau und in einer großen Fächervielfalt – dafür steht die Österreichische Akademie der Wissenschaften“, Anton Zeilinger, Präsident der ÖAW.

Anton Zeilinger, Präsident der ÖAW meinte zu diesem Thema: „Grundlagenforschung auf höchstem Niveau und in einer großen Fächervielfalt – dafür steht die Österreichische Akademie der Wissenschaften“. Weiteres äußerst sich dieser zu den Analysen von Nature wie folgt: „Wir unterstützen die besten Köpfe in der Wissenschaft und fördern Forschung mit der Bereitschaft zum Risiko. Die Spitzenposition der Akademie im Ranking von Nature zeigt, dass wir damit auf dem richtigen Weg und im internationalen Wettbewerb hervorragend positioniert sind. Dass Österreich in diesem Ranking neben China geführt wird, macht in beeindruckender Weise deutlich, dass sich Mut von Politik und Wissenschaft in Österreich lohnen, wenn in Grundlagenforschung investiert wird.“

Auch Thomas Henzinger, Präsident des IST Austria, erfreut sich an den publizierten Zahlen der Nature Index Erhebung. Denn die Auswertung ergab, dass Rang 8 der weltweit jüngsten Forschungsinstitute (jünger als 30 Jahre) die IST Austria besetzt.  „Jedes Ranking hat so seine Tücken. Fest steht jedenfalls, dass sich unser Campus in den ersten Jahren seines Bestehens zu einem überaus produktiven Platz für Grundlagenforschung mit allerhöchstem Qualitätsanspruch entwickelt hat. Die Rückmeldung durch Nature Index ist ein Hinweis, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden und unsere ambitionierten Ziele realistisch sind“, meint Henzinger.

Rektor der Universität Wien, Heinz Engl, gibt ebenfalls sein Statement dazu ab: „Die Universität Wien mit ihrer fachlichen Breite erbringt Spitzenleistungen von den Natur- und Lebenswissenschaften bis hin zu den Geistes- und Sozialwissenschaften.“ Pläne für die Zukunft gäbe es auch schon, so Rektor Engl: „Die Universität Wien plant im Rahmen ihres aktuellen Entwicklungsplans die Einrichtung von ca. 50 neuen und thematisch innovativen Professuren. Ermöglicht wird dies durch die „Unifinanzierung neu“. Damit wird ein großer Schritt zur Sicherung der internationalen Konkurrenzfähigkeit in der Forschung, der auch unmittelbare Auswirkungen auf Studium und Lehre hat, gesetzt. Zahlreiche neu berufene ProfessorInnen werden neue fachliche Akzente in Forschung und Studien bringen. Die Qualität des Studienangebots kommt bei den Studierenden dann an, wenn die quantitativen Betreuungsverhältnisse stimmen“.

82 Qualitätsjournale in Auswertung 

Mit dem Nature Index könnte der Grundstein für ein Messinstrument erschaffen worden sein, welches die Erfolge wissenschaftlicher Einrichtungen erhebt und gegenüberstellen kann. Es hat das Potenzial zu einer „Plattform“, auf der ForscherInnen ihre wissenschaftlichen Ergebnisse vorstellen können. 

Auf der ÖAW-Seite wird das Instrument: Nature Index, wie folgt vorgestellt: „Der Nature Index basiert auf einer Liste von 82 Qualitätsjournalen unterschiedlicher Fachgebiete aus den Naturwissenschaften. Er summiert die Häufigkeit der Zitierungen der Beiträge von Autor/innen zu Artikeln und setzt dies in Relation zur Anzahl der Beiträge. Es geht daher nicht nur um die Zahl der Beiträge, sondern wie oft diese zitiert werden. Damit können diejenigen Forscher und Forscherinnen sowie deren Institute und Universitäten identifiziert werden, die den größten Impact auf die weltweite Forschungslandschaft haben.“


[https://www.oeaw.ac.at/detail/news/oesterreich-wissenschaftlich-auf-der-ueberholspur/

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