
Nspirement.de, Ch. Winter
Nicht nur Persönlichkeiten in der Geschichte wie der römische Kaiser Mark Aurel oder Albert Einstein schätzten Meditation, auch LinkedIn-CEO Jeff Weiner, Moderatorin Oprah Winfrey und Schauspieler Hugh Jackman meditieren – ebenso wie immer mehr Menschen in Deutschland und Österreich. Was steckt hinter dem Phänomen Meditation und warum ist es viel mehr als ein Trend während des Lockdowns?
Bereits 2018 meditierten geschätzte 15,7 Millionen Menschen in Deutschland aktiv oder interessierten sich für Meditation. Seit dem Ausbruch des Coronavirus vor mehr als einem Jahr entwickelt sich Meditation zu einem immer stärker werdenden Trend.
Peter Sedlmeier, Professor für Psychologie an der Technischen Universität Chemnitz, sagt über den Meditationstrend: „Die Menschen haben gemerkt, dass sie wirkt. Auch die klinische Psychologie hat den Erfolg der Meditation bereits nachgewiesen […]. Sie war beispielsweise wirksam bei Depression, Stress und Angst.“ Dies könnte laut dem Professor einer der Gründe für die gesteigerte Beliebtheit der Praxis in der Zeit nach dem Ausbruch des Coronavirus sein.
Blickt man in die Vergangenheit, beschäftigen sich Menschen weltweit bereits seit jeher mit Meditationen verschiedenster Art und wussten über deren Effekte Bescheid. Während der römische Kaiser Mark Aurel in den Jahren 161 bis 180 nach Chr. das „In-sich-Gehen“ zur Reflexion über sich selbst und seine Umgebung nutzte, brachte Meditation für Albert Einstein neue wissenschaftliche Erkenntnisse über das Universum.
„Heute bin ich der Angst entkommen. Oder nein, ich habe sie verworfen, weil sie in mir war, in meinen eigenen Wahrnehmungen – nicht außerhalb. “ – Mark Aurel in seinen Notizen „Meditationen“.
Auch viele heutige berühmte Persönlichkeiten schwören auf den positiven Einfluss von Meditation. So sagt beispielsweise Talkshow Moderatorin Oprah Winfrey, Meditation würde sie zu einem „besseren Menschen machen“. Laut Schauspieler Hugh Jackman ziehe „jeder Vorteile aus der Meditation“ und Jeff Weiner, CEO von LinkedIn, teilt immer wieder Artikel über wissenschaftlich bewiesene Vorteile von Meditation auf Twitter.
„Das wirklich Schätzenswerte ist die Intuition. Durch Meditation fand ich Antworten, bevor ich überhaupt die passenden Fragen stellte.“ – Albert Einstein über Meditation
Mehr als „unter einem Mangobaum zu sitzen und eine nette Zeit zu haben“
Obwohl Menschen, darunter auch Wissenschaftler, seit Jahrtausenden meditieren, hat die Wissenschaft in ihrer Gesamtheit das Thema lange Zeit ignoriert und oftmals sogar belächelt. Dies beginnt sich nun zu ändern, nachdem erste wissenschaftliche Studien für Aufsehen sorgten.
Meditation verändert Aktivität und Struktur des Gehirns
In einer im Jahr 2010 veröffentlichten Studie konnten Forscher der Harvard Universität erstmals Veränderungen im Gehirn während der Meditation messen. Dabei zeigten sich in bestimmte Zonen des Gehirns eine stark erhöhte Aktivität und Veränderungen der Struktur. Besonders stark erhöht war die Aktivität in den Arealen für Lern- und Erinnerungsprozesse, für die Steuerung von Emotionen und das Perspektivendenken. Die Forscher gehen davon aus, dass dadurch die kognitiven Fähigkeiten verbessert werden. Dazu zählen unter anderem die Aufmerksamkeit, Erinnerungsfähigkeit, Lernfähigkeit, Kreativität, Planen, Orientierung, Vorstellungskraft und Willenskraft.
In einer weiteren Studie wurden die elektrischen Gehirnwellen bei tibetischen Mönchen während der Meditation gemessen. Die Ergebnisse zeigten eine stark erhöhte Gamma-Aktivität in den Gehirnen der Mönche. Dies war überraschend, da während man entspannt ist oder kurz vor dem Einschlafen, normalerweise Theta- oder Alpha Wellen ausgesendet werden. Die hochfrequenten Gamma-Wellen kommen hingegen dann vor, wenn man sich in Phasen von körperlichen und geistigen Spitzenleistungen befindet. Dadurch wurde der Prozess des Meditierens in ein anderes Licht gerückt.
“In der Regel sind Gamma-Wellen sowohl zeitlich als auch räumlich begrenzt”, erklärt Ulrich Ott, Professor für Neurowissenschaften. „Sie tauchen nur kurz irgendwo im Gehirn auf.” Bei den Mönchen waren sie nicht nur intensiver und häufiger, sondern auch die räumliche Begrenzung war aufgehoben.
“Die Gamma-Aktivität könnte für die extreme Wachheit stehen, die viele Meditierende beschreiben. Die Werte des Mönchs Mathieu Ricard waren jenseits von Gut und Böse.”, sagt Professor Ott zu den Messergebnissen. Vergleichsweise dazu, weiß man aus älteren Studien, dass Gamma-Wellen zum Beispiel bei Alzheimer Patienten stark reduziert sind.
Verbesserte Immunabwehr und Zellfunktion
Auch auf zellulärer Ebene gibt es bereits aufschlussreiche erste Studienergebnisse. So zeigten Forscher der University of California, dass Meditation in Form von Yoga und Gebeten zu einer verstärkten Freisetzung von endogenen Vasodilatatoren führt. Diese wirken antiinflammatorisch und reduzieren Zellstress. Dies führt zu weniger Entzündungen im Körper und einem gestärkten Immunsystem.
Eine weitere Studie zeigte, dass Praktizierende der Meditationspraxis Falun Gong im Vergleich zu nicht praktizierenden Probanden eine wesentlich höhere Konzentration an Immunzellen im Blut aufwiesen. In den Blutproben der Praktizierende gab es nicht nur viel mehr weiße Blutkörperchen, sondern die Blutkörperchen hatten auch noch eine wesentlich längere Lebensdauer. Die in der Studie gemessenen weißen Blutkörperchen waren neutrophile Granulozyten. Diese zählen zu den wichtigsten Bestandteilen des menschlichen Immunsystems.
Notwendigkeit für Medikamente und Arztbesuche stark reduziert
Im Jahr 2016 publizierte die australische Sozialwissenschaftlerin Dr. Trey eine Studie mit mehr als 500 Teilnehmern, in der sie sich ebenfalls mit der Auswirkung auf die allgemeine Gesundheit durch das Praktizieren von Falun Gong beschäftigte. Die Ergebnisse zeigten, dass das allgemeine Wohlbefinden bei Falun Gong Praktizierenden im Vergleich zu der nicht praktizierenden Kontrollgruppe signifikant verbessert war.
Zudem zeigte sich eine deutliche Reduktion der Notwendigkeit für Medikamente und Arztbesuche in der Gruppe von Praktizierenden mit unterschiedlich langer Ausübungsdauer der Praxis.
Während in der nicht praktizierenden Kontrollgruppe fast 66 Prozent in den letzten 6 Monaten des Untersuchungszeitraums Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel benötigten, waren es in der praktizierenden Gruppe vergleichsweise nur 5 Prozent. Arztbesuche in diesem Zeitraum wurden von 72 Prozent (nicht praktizierende Kontrollgruppe) auf 12 Prozent (praktizierende Gruppe) reduziert. 53 Prozent der Praktizierenden (192 Personen) gaben an, sich in einem „exzellenten Gesundheitszustand“ zu befinden, was im Vergleich dazu nur 24 Personen (knapp 10 Prozent) in der Kontrollgruppe von sich behaupten konnten.
Während der Untersuchung erzählten viele Falun Gong- Praktizierende zusätzlich davon, dass sie sich durch das Praktizieren, von teilweise schwerwiegenden Erkrankungen erholt hatten. Diese persönlichen Erfahrungen fasste die Studienautorin Dr. Trey schließlich in dem Buch „The Mindful Practice of Falun Gong: Meditation for Health, Wellness, and Beyond“ zusammen.
Eines davon stammt von Jan Becker, die 1964 für Australien bei den Olympischen Spielen mit ihrem Schwimmteam die Silbermedaille in der Freistilstaffel gewann. Sie erzählte:
„Bevor ich mit den Übungen begann, lag ich in einem großen Melbourner Krankenhaus wegen einer schweren Atemwegserkrankung. Die Krankheit war nicht ansteckend, galt aber als tödlich. Ich konnte fühlen, wie ich dahinschwand. Nachdem ich sechs Monate Falun Dafa praktiziert hatte, entschied ich mich, all mein Vertrauen in das Praktizieren zu setzen. Seitdem war ich nicht mehr beim Arzt!“
Feedbacks zu Falun Gong Online Webinar: “Es ist einfach himmlisch“
Während der weltweiten Lockdowns wurde vieles in den Onlinebereich verlegt, so boten auch verschiedene Meditationspraktiken verstärkt Online-Seminare an. Falun Gong-Praktizierende weltweit etablierten ebenfalls kostenlose Onlinekurse, um Interessierten Einblicke in die Praxis zu geben und Meditationsanfänger zu unterstützen – wie Ani Asvazadurian, Koordinatorin der deutschsprachigen Kurse, erzählte.
Erste Feedbacks von mehreren hundert Teilnehmern des deutschsprachigen Kurses, die während des Lockdowns erstmals die traditionelle Meditationspraxis Falun Gong ausprobierten, reichen von „sehr empfehlenswert“ bis hin zu „es ist einfach himmlisch“, so Asvazadurian.
Da Meditation aber wesentlich mehr als ein Pandemietrend ist, wurde das Kursangebot bis auf Weiteres unverändert und kostenlos beibehalten. Für Interessierte gibt es daher nach wie vor die Möglichkeit, sich gratis und unverbindlich zum nächsten Falun Gong Online-Webinar anzumelden, um im Wortlaut der Website-Betreiber „selbst herauszufinden, was Millionen von Menschen weltweit glücklich, gesund und voller Energie hält.“