Gut gewappnet durch die Pollensaison: Natürliche Tipps gegen Heuschnupfen

Young woman sneezes because of an allergy to ragweed.

Gut gewappnet durch die Pollensaison: Natürliche Tipps gegen Heuschnupfen

Die Pollensaison hat bereits offiziell begonnen (Bild: iStock)

Für das Jahr 2021 wurde bisher eine milde Pollensaison angekündigt. Dennoch lösen Pollen bei vielen Allergikern Symptome aus. Folgende Tipps können helfen die Beschwerden auf natürliche Weise zu lindern.

Ungefähr 16 Prozent der österreichischen Bevölkerung leidet unter Heuschnupfen, ausgelöst durch verschiedene Pollenarten. Damit zählt er zu den häufigsten allergischen Erkrankungen in Österreich. 

Typische Beschwerden sind Niesen, verstopfte Nase mit starker Schleimbildung, tränende und juckende Augen, geschwollene Schleimhäute bis hin zu Atemnot. Dadurch werden Spaziergänge im Grünen oder auch nur geöffnete Fenster für Allergiker zur Qual. 

Frühblüher, die den sogenannten „Frühblüher-Heuschnupfen“ auslösen, sind Birke, Esche oder Erle. Ihre 8 bis 250 Mikrometer großen Pollen, die in hoher Konzentration in der Luft sind, machen den Frühling für Allergiker zu einer besonders unerfreulichen Zeit. 

Aber auch im Sommer und Herbst kann Heuschnupfen ausgelöst werden. Im Sommer sind vor allem die Pollen von Getreide und Gräsern im Umlauf, während der Herbst-Heuschnupfen meist von Kräuterpollen, wie Beifußgewächse oder Traubenkraut ausgelöst wird. 

Es ist auch möglich im Winter unter Heuschnupfen zu leiden, allerdings ist er in der kalten Jahreszeit normalerweise auf Hausstaubmilben oder Sporen von Schimmelpilzen zurückzuführen. 

Die Haselblüte ist oftmals ein Auslöser für Heuschnupfen. (Bild: iStock)

Wie kommt es zur allergischen Reaktion?

Vereinfacht gesagt ist eine allergische Reaktion ein Fehlverhalten des menschlichen Immunsystems. Dabei hält das Immunsystem natürliche Substanzen, wie in diesem Fall Pollen, nach einem Erstkontakt für Schadstoffe und beginnt dagegen Antikörper zu bilden. Bei erneutem Kontakt mit ebendieser Substanz reagiert der Körper mit einer teilweise sehr starken Immunantwort, die zu den obengenannten Symptomen, wie tränenden Augen, rinnender Nase oder Atemnot führt.  

Eine Allergie kann daher durch Bestimmung einer speziellen Antikörpersorte, Immunglobulin E (IgE) im Blut der Betroffenen nachgewiesen werden.   

Eingeschränkte Therapiemöglichkeiten

Das Grundprinzip der Allergietherapie lautet – den Auslöser meiden – aber gerade bei Pollen, die in hoher Konzentration in der Luft vorkommen und durch geöffnete Fenster oder in fahrende Autos eindringen können, ist das leichter gesagt, als getan. 

Möglichkeiten für eine medikamentöse Therapie stellen Antihistaminika oder Cortison dar. Diese Medikamente gibt es als Nasensprays, Augentropfen oder Cremes. Meist werden diese lokalen Anwendungen mit zusätzlichen Antihistaminika zum Einnehmen in Tablettenform kombiniert.

Histamin gehört zu den Botenstoffen, die bei der allergischen Reaktion eine Schlüsselrolle spielen und Reaktionen wie Juckreiz bis hin zu Asthma auslösen können. Antihistaminika hemmen bis zu einem bestimmten Grad die Wirkung von Histamin, helfen aber meist nur bei milden bis mittelschweren Allergien effektiv. Zudem kann die Einnahme zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Benommenheit, Schläfrigkeit und Mundtrockenheit führen. 

Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die „spezifische systemische Immuntherapie“, die auch „Hyposensibilisierung“ genannt wird. Diese Therapie setzt an der Ursache der Allergie an. Das Immunsystem wird mit langsam steigenden Dosen mit dem Allergen konfrontiert und soll so mit der Zeit weniger heftig auf den allergieauslösenden Stoff reagieren. 

Die Erfolgsquote von Hyposensibilisierungen ist relativ hoch (80 bis 90 Prozent), allerdings wird die Therapie schwierig, wenn das spezifische Allergen nicht eindeutig bekannt ist, oder es Kreuzallergien gibt.

Natürliche Tipps gegen Allergien

Da Allergien direkt mit dem Immunsystem zusammenhängen, gibt es auch natürliche Möglichkeiten sich für die Pollensaison zu wappnen. 

Traditionelle Hilfsmittel wie Tragantwurzeln, Johannisbeeren, Birkenknospen, eine gesunde Ernährung, oder Meditation stärken das Immunsystem und helfen durch die Pollensaison (Bild: iStock)

Zum einen gibt es die Möglichkeit das Immunsystem zu stärken, indem man mit gesunder Ernährung für ausreichend Vitamin C, Zink und Calcium sorgt. Vitamin C, das zu großen Mengen in Obst und Gemüse enthalten ist, beteiligt sich am direkten Abbau von Histamin. Zink oder Calcium, das in hoher Konzentration in Milchprodukten, Soja, Brokkoli, Spinat oder Grünkohl vorliegt, mindern die Freisetzung von Histamin. 

Bewährte Hilfsmittel aus der Natur, die auch schon in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt wurden, sind Tragantwurzeln. Sie werden oft in Kombination mit Johannisbeeren, Heckenrose oder Birkenknospen verwendet, was entzündungshemmend, immunsystemmodulierend, hustenreizstillend, sowie entspannend auf die Bronchien wirkt.

Weitere Tipps für die Pollensaison:

* Wäsche nicht im freien trocknen

* Pollenfilter für Fenster und Auto verwenden

* Sonnenbrille tragen

* nach Aufenthalten im Freien Haare und Gesicht waschen

* Kleider nach Aufenthalt im Freien waschen

* Reiseziele am Meer oder in den Bergen wählen

* Nikotin meiden – sowohl aktives als auch passives Rauchen schädigt die Schleimhäute 

* Bildschirmpausen – zu lange Konzentration auf Bildschirme belasten die Augenschleimhäute 

* zusätzlichen Stress, der das Immunsystem schwächt, vermeiden

* das Immunsystem durch Meditation stärken

* den Pollenkalender beachten

Zusätzliche Quellen:

https://www.apotheker.or.at/Internet%5COEAK%5CNewsPresse_1_0_0a.nsf/webTop/8ECF9918D7B1387AC125758B0041EA5A!OpenDocument

https://www.roteskreuz.at/gesundheit/gesundheitsinformation/ratgeber-gesundheit/heuschnupfen/

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