
Musik hat in der Geschichte der Menschheit seit jeher eine große Bedeutung. Sie war unter anderem Kommunikationsmittel sowohl für weltliche als auch geistliche Botschaften.
So glaubte man in der Antike bereits, dass die Musik von dem Gott Apollon der Menschheit überlassen wurde.
Im Christentum wurde die Musik vor allen Dingen in den lutherischen Gottesdiensten angewendet, um den Glauben zu unterstützen.
Einer der berühmtesten Komponisten, der über seine Werke mit Gott in Verbindung trat, war Johann Sebastian Bach (1685-1750).
Er entwickelte die sogenannten Kirchenkantaten weiter, die zuvor der Theologe Erdmann Neumeister (1671-1756) erstmals kreierte. Bachs Kantaten erreichten in dieser Gattung dermaßen an Wichtigkeit, dass der Begriff Bachkantate als Usus gilt.
Unter einer Kantate versteht man ein mehrsätziges musikalisches Werk für Chor, Orchester und Vokalsolisten. Sie waren für die Aufführung im Gottesdienst (Kirchenkantate) oder bei festlichen gesellschaftlichen Anlässen (weltliche Kantate) bestimmt.
In der Regel hat eine Kantate von Bach folgenden Aufbau:
- Eingangschor (seltener davor oder stattdessen eine instrumentale Einleitung)
- solistische Rezitative, Ariosi und Arien, manchmal auch Choräle
- Schlusschor oder –choral
Quelle: Wikipedia
Zu Bachs Aufgaben als Thomaskantor in Leipzig gehörte es für jeden Gottesdienst an Sonn- und Feiertagen eine Kantate aufzuführen, die er oft neu dafür komponierte. Bach schrieb rund 300 Kantaten, wovon 200 erhalten geblieben sind. Meist dienten ihm hierfür unter anderem Bibeltexte als Textgrundlage.
Johann Sebastian Bach sagte einst zur Aufgabe der Musik:
„Endlich soll auch die Endursache aller Musik … seyn nichts anderes als nur Gottes Ehre und Recreation des Gemüths.“
Bach ließ sich bei seinen Kompositionen stets von Gott inspirieren. Seine Musik ist zur Ehre Gottes gemacht und zur Freude der Menschen. Viele seiner Werke unterschrieb er mit den lateinischen Worten “Soli Deo Gloria” – “Allein Gott zur Ehre”.
Bachs geistliche Werke, wie die „Matthäus-Passion“, fanden viel Anklang im Gottesdienst. Sogar Menschen, die keine religiösen Bezüge hatten, empfanden bei Bachs Werken ein Gefühl der Spiritualität.
“Es gibt halt diese absolute Abwesenheit von Ego. Bach sagt mit seiner Musik nie: Hör mich. Hier ist meins. Er sagt immer: Hör dieses. Hier ist Musik”, sagt der britische Konzertpianist James Rhodes in der „Zeit“ über Bach.
Gott zu ehren und gleichzeitig dem eigenen Gemüt Erholung zu bieten, kann dann so klingen:
Hören Sie “Sleepers Awake”, einen Choral aus Bachs Kantate Nr. 140:
Hören Sie, “Wie Schafe sicher grasen können”, eine Arie aus Bachs Jagdkantate:
Quellenangaben:
Matthäuspassion: https://www.youtube.com/watch?v=P21qlB0K-Bs
http://www.Nspirement.com/2018/07/22/the-cantata-music-for-the-glory-of-god.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Kantaten_(Bach)
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/musik/artikel/entwicklung-der-kantate-im-ueberblick
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/musik/artikel/johann-sebastian-bach
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/musik/artikel/bachs-kantaten