
Wir alle freuen uns über einen warmen und sonnigen Sommer. Doch viele leiden auch sehr unter der großen Hitze, wenn viele heiße Tage aufeinander folgen, wie es zur Zeit der Fall ist. Jeder gesunde Mensch schwitzt, denn dabei handelt es sich um ein natürliches Temperatur-Regelungssystem. Zu starkes Schwitzen wird aber, vor allem in der Arbeit, schnell sehr unangenehm. In der Naturheilkunde kennt man viele Anwendungen und Nahrungsmittel, die für etwas Abhilfe sorgen können. Die traditionellen Heilungssysteme, wie die traditionelle chinesische Medizin und Ayurveda, unterteilen etwa Lebensmittel innerhalb ihrer thermischen Wirkungen auf den Körper. Mit diesen Tipps kommen Sie leichter durch die heißen Tage:
Kühlende Nahrungsmittel
Den Körper von innen zu kühlen, bedeutet die Nahrungszufuhr bewusster auszuwählen. Essen macht nicht nur satt, sondern beinhaltet Stoffe, die unserem Körper beeinflussen. Sie kennen sicherlich die heizende Wirkung von Chilis. Wenn zu viel Chili in unseren Körper gelangt, beginnen wir zu schwitzen oder gar Wallungen zu bekommen. Ähnlich starke Wirkungen können auch Lebensmittel haben, welche den Körper kühlen. Die folgenden Lebensmittel sind im Sommer empfehlenswert:
Kräuter und Gewürze
- Pfefferminze, Minze, Melisse,
- Salbei,
- Kresse
- Liebstöckel, Sauerampfer, Sauerklee
- Kurkuma
Obst und Gemüse
- Gurken
- Spinat, Blattsalate
- Tomaten
- Zucchini
- Früchte (im Allgemeinen), wobei die Wassermelone[2]den ersten Platz belegt und
- Zitrusfrüchte
Vorsicht, es gibt auch Lebensmittel, die von der Basiswirkung abweichen und wärmend wirken. Hierzu zählen:
- Kirschen, Marillen und Pfirsiche
- Schaf- und Ziegenmilch
Die andalusische kalte Suppe Gazpacho andaluz, ist ein guter Tipp für heiße Tage.
Kühlende Getränke:
- Kräutertees aus: Frauenmanteltee, Salbeitee, Pfefferminztee, Birkenblätter, Eibisch, Goldrute, Grüner Tee
- Bier, Weißwein, Prosecco
- Sorbets aus Früchten: z.B. Melonensorbe
- gesäuerte Milchprodukte aus Joghurt und Buttermilch
Eines der bekanntesten kühlenden Rezepte aus dem Vorderasien ist wohl der kaukasische Joghurtdrink Ayran. Für dieses Erfrischungsgetränk benötigen Sie nur 3 Zutaten: Joghurt, Wasser, Salz.
Rezept für Ayran:

Verrühren Sie die folgenden Zutaten mit einem Schneebesen zu einem schaumigen Gemisch und schon können Sie das Getränk genießen
- 2 Teile Joghurt
- 1 Teil Wasser
- Eine Prise Salz
Sie können ihrer Kreativität freien Raum geben, indem Sie Kräuter, Gewürze oder Früchte je nach Geschmack untermengen.
Fleisch und Fisch
Diese wirken laut TCM primär wärmend. Die Ausnahme ist Entenfleisch.
Scharfes Essen an heißen Tagen
Mexiko, Indien, Thailand und Äthiopien sind bekannt für ihr heißes Klima. Doch zu den traditionellen Gerichten gehören scharfe Speisen. Warum, wenn diese zum vermehrten Schwitzen anregen?
Chili beispielsweise öffnet die Poren, was dazu führt, dass die Hitze besser abgegeben werden kann. Zusätzlich löst es vermehrtes Schwitzen aus. In diesem Fall ist es allerdings so, dass der Schweiß an die Hautoberfläche gelangt und dort Verdunstungskälte entsteht. Dadurch entsteht unter anderem der erfrischende Effekt nach dem Chili-Konsum.
Die Hilfe von außen
Die Aromatherapie bietet an heißen Tagen verschiedene Möglichkeiten, um den Körper zusätzlich zu kühlen. Mit einfachen Erfrischungssprays, kühlenden Fußbädern, Handwickel und vielen mehr können Sie ihrem Körper Unterstützung bieten, um mit den hohen Außentemperaturen umzugehen.
Grundsätzliches:
Hydrolate sind eine hervorragende Möglichkeit den wässrigen Anteil der Pflanzen zu gebrauchen. Wenn bei Ihnen die Minze ungezähmt im Garten wächst, dann nehmen Sie diese und stellen Sie mit einfachen Hausmitteln selbst ein Hydrolat her.
Kühlende Handwickel: Wenn Sie Zeit haben, dann legen Sie sich einen Unterarmwickel mit kaltem Wasser und Pfefferminzöl an, belassen diesen ca. 10 Minuten, bevor der Sie den Vorgang am zweiten Unterarm wiederholen. Oder Sie machen sich eine kühle Waschung damit.
Kühlenden Fußspray selbst herstellen
50 ml Salbei-Extrakt
50 ml Apfelessig
5 Tropfen ätherisches Lavendelöl
1 Sprühflasche
Salbeiextrakt: 1 Handvoll Salbeiblätter mit aufgekochtem Wasser übergießen und ca. 10-15 Minuten ziehen lassen, Blätter abfiltern
Salbei-Extrakt mit Apfelessig verrühren, alles abkühlen lassen, dann ätherisches Öl dazu tropfen (darf nicht mehr heißer als 40°C sein, sonst schadet es dem ätherischen Öl)
In Sprühflasche füllen und je nach Bedarf mehrmals täglich die Füße einsprühen.
Salbei wirkt schweißhemmend und antibakteriell, Apfelessig zusätzlich antifungal.
Vorsicht bei Kindern unter 3 Jahren (dann kein ätherischen Öl beimischen)
Schreiben Sie uns gerne Ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit extremer Hitze. Hat Ihnen einer unserer Tipps geholfen? Wir freuen uns über Ihre Meinungen und Anregungen.
Rezept für den Fußspray von Mag.pharm. Christina Spirk