
In den letzten Jahren wurde die Wichtigkeit der Honigbiene auch medial besonders stark kommuniziert. Viele naturbewusste Menschen haben begonnen, als Hobby selbst Bienen zu halten oder überlegen dieses zu tun. Dazu gibt es für gewöhnlich einige Kurse und Vereine, in denen man alles dazu Notwendige erlernen kann und Austausch mit anderen möglich ist. Die derzeitige Pandemie erschwert diesen Zugang. Dem will die Burgenländerin und Hobby-Imkerin Roswitha Wang-Moritz mit einem Video-Onlinekurs inklusive individueller Begleitung entgegenwirken.
Die Burgenländerin Roswitha Wang-Moritz hat sich den Bienen verschrieben. Ihre Liebe zur Natur führte sie 2015 zur wesensgemäßen Bienenhaltung in einer Bienenkiste. In diesen sechs Jahren sammelte sie viele Erfahrungen und bietet nun ihr Wissen und ihre Begleitung durch den Video-Onlinekurs “BEEhappyCoaching” an. In momentan sechs Modulen und 28 Videos lernt man – örtlich ungebunden und mit 24/7-Zugang – alles, was man wissen muss, um das Wesen „Bien“ zu verstehen und selbst Bienen erfolgreich in der Bienenkiste zu halten. Einen wichtigen Teil des Onlinekurses stellt die persönliche Begleitung (online) dar, sodass man wirklich jemand Erfahrenen an der Hand hat.
Für Erhard Maria Klein, Leiter der Mellifera-Initiative »Die Bienenkiste«, ist BEEhappyCoaching eine wunderbare Idee zum richtigen Zeitpunkt:„Die Bienenkiste bietet einen niederschwelligen Einstieg in die wesensgemäße Bienenhaltung. Wir haben sie für Menschen entwickelt, die Bienen vor allem aus Freude an der Natur halten und etwas Honig für den Eigenbedarf ernten wollen. Das Konzept ist sehr gut im Internet und mit mehreren Büchern dokumentiert. Dennoch kann man langfristig nicht nur nach einem Leitfaden wesensgemäß imkern. Nach meinen Erfahrungen gelingt der Start mit der Bienenhaltung dann besonders gut, wenn man im regelmäßigen Austausch steht, wenn man Vorbilder und Lehrer hat, wenn man sich gegenseitig unterstützt und manchmal auch ermahnt. Durch die Corona-Pandemie sind direkte Begegnungen momentan schwierig geworden und Kurse und Vereinstreffen können nicht stattfinden. Das Angebot »BEEhappyCoaching« von Roswitha Wang-Moritz kommt daher genau zur rechten Zeit!”

“Jeder, der normal mit der Bienenhaltung beginnt, macht zuerst einen Kurs, um das Wesen “Bien” verstehen zu lernen und sich mit der Betriebsweise und den verschiedenen Arbeiten im Jahresverlauf vertraut zu machen. Bei der Bienenkiste sehe ich immer wieder, dass durch die einfache Betriebsweise viele einfach so anfangen, ohne das Wesen “Bien” überhaupt zu verstehen oder jemanden an der Hand zu haben, der sich wirklich auskennt und Erfahrung mit diesem System hat. In der Praxis kann das aber manchmal schlimme Folgen nach sich ziehen, die mitunter den Tod des Volkes oder Übertragung von Krankheiten bedeuten. Mit BEEhappyCoaching biete ich einen umfassenden Kurs mit dem nötigen Praxiswissen an und zusätzlich begleite ich die Kursteilnehmer online bei ihrem Abenteuer”, so Wang-Moritz.
Warum ist die Honigbiene für uns so wichtig?
Die Honigbiene besitzt zwei sehr besondere Eigenschaften, die sie für die Vegetation und für den Reichtum an vielen Gütern sehr wichtig macht. Dabei ist nicht nur von Honig oder Obst und Gemüse die Rede, sondern im weitesten Sinne über die Bestäubung von Futterpflanzen, auch von tierischen Produkten wie Fleisch, Milch oder Leder. Rund 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt.
Die zwei wichtigsten Eigenschaften der Honigbiene:
- Durch die Überwinterung im Verbund von bis zu 10.000 Bienen, startet das Volk bereits zu Beginn der Vegetation mit sehr vielen Bienen ins neue Jahr. Erst dadurch kann die Bestäubung von riesigen Mengen an Blüten zum genau richtigen Zeitpunkt stattfinden. Ab Mitte Februar ist die Biene auf Expansion programmiert und erhöht ihre Bienenmasse bis zur Sommersonnwende auf etwa 50.000 Bienen pro Volk.
- Die Bienen sind im Vergleich zu vielen anderen Insektenarten blütentreu – das bedeutet, sie besuchen nicht einmal einen Löwenzahn und dann eine Kirschblüte – sondern sie bleiben bei einer Sorte, bis diese Quelle ausgeschöpft ist. So kann die Befruchtung gewährleistet werden.
Was bedeutet “Wesensgemäße Bienenhaltung”?
Der Begriff “Wesensgemäße Bienenhaltung” oder auch “Ökologische Bienenhaltung” wurde 1986 von der Vereinigung für wesensgemäße Bienenhaltung erfunden. Dabei orientiert man sich an den anthroposophischen Lehren Rudolf Steiners und einigen Vorstellungen Ferdinand Gerstungs. Die drei Bienenwesen eines Volkes – Königin, Biene und Drohn – werden einschließlich seines Wabenwerkes als ein Organismus betrachtet und liebevoll der “Bien” genannt. Die wesensgemäße Bienenhaltung versucht die Integrität des Bienenvolkes so weit als möglich zu wahren und greift so wenig wie nötig in den natürlichen Zyklus des “Biens” ein. Der Verein Mellifera hat das Konzept der wesensgemäßen Bienenhaltung maßgeblich weiterentwickelt, das nun als Grundlage für die anthroposophischen Demeter-Richtlinien zur Bienenhaltung dient.

Was ist eine Bienenkiste?
Die Bienenkiste baut auf dem Grundkonzept des Krainer Bauernstocks auf und wurde von Erhard Maria Klein und Thomas Radetzki vom ökologischen Imkerverband Mellifera e.V. entwickelt und 2009 erstmals vorgestellt. Sie bietet ein großartiges Konzept, mit dem ein Bienenvolk zum einen wesensgemäß leben kann und zum anderen für den Imker so wenig Zeit- und Kostenaufwand wie möglich anfällt. Durch ihren Aufbau und die wesensgemäße Bienenhaltung wird es den Bienen im Normalfall ermöglicht, auf ihrem eigenen Honig überwintern zu können und dennoch können bis zu 20 kg Honig für den Eigengebrauch geerntet werden. Die Überwinterung auf dem eigenen Honig bedeutet für die Bienen einen wesentlichen Beitrag für deren Gesundheit & Vitalität im kommenden Jahr. Natürlich wird in der Bienenkiste auch gegen die Varroa-Milbe behandelt.
Details zur Bienenkiste
Die Bienenkiste ist ein mobiler Stabilbau. Die Bienen bauen im Längsbau (Kaltbau) auf Trägerleisten ihre Waben selbst. Es gibt keine Rähmchen. Zugang zum Volk hat man nur vom Boden, dazu muss man die Kiste über Stirn kippen und die Bodenplatte abnehmen. Dann eröffnet sich einem ein wunderbarer Blick auf das gesamte Volk. Man sieht schnell, ob es dem Volk gut geht und ob Brut vorhanden ist. Die einzelnen Trägerleisten können bei Bedarf herausgezogen werden, aber in der Praxis kommt das nur in Notfällen vor. So wird das Kleinklima zwischen den Waben (Wabengassen) nicht gestört, die Integrität des Nestes bleibt gewahrt. Zusätzlich kann man, ohne die Kiste kippen zu müssen, durch Abnehmen des hinteren Deckels in den Honigraum des Volkes einsehen.
Zwei Drittel der Kiste dienen dem Bien als Brutraum und das letzte Drittel als Honigraum. Dieser wird normal Anfang April geöffnet und die Bienen lagern ihren Überschuss ein, den man Ende Juli/Anfang August als Jahreshonig erntet. Das kann pro Kiste schon an die 20 kg sein. Zum Vergleich – ein Erwerbsimker kann in einem konventionellen Beutensystem über 40 kg Honig pro Jahr ernten. Die Ernte des Honigraumes ist auch wichtig, damit man Platz für die anschließende Behandlung mit Ameisensäure gegen die Varroa-Milbe bekommt.
Die Zufütterung im Winter kann, nach einer Kontrolle der Bienenkiste auf der Waage, entfallen und die Bienen können auf ihrem eigenen Honig überwintern. Falls nicht genug eingetragen werden konnte, muss man auffüttern.

Bei dieser natürlichen Form der Bienenhaltung wird mit dem Schwarmtrieb geimkert. Natürlich soll das auch mit Vernunft passieren und so rät Erhard Maria Klein in seinem Buch nach Abgang des ersten Schwarms alle Weiselzellen (spezielle Zellen, in denen die Königin herangezogen wird), bis auf eine herauszubrechen. Durch den Stabilbau der Bienenkiste, ist es aber nicht so einfach auch wirklich alle Weiselzellen zu finden, wie in einem konventionellen Beutensystem, wo auf Rähmchen geimkert wird.
Zusammengefasst was die Bienenkiste den Bienen bietet:
- Lange Wabenflächen, die frei schwingen können. Bienen können so kommunizieren – in den konventionellen Beutensystemen bauen die Bienen eine fest montierte Wachsplatte, die mit Draht stabilisiert wird, in einem Rahmen aus.
- Da die Waben nicht einzeln von oben aus der Kiste gezogen werden, wie das bei konventionellen Beutensystem der Fall ist, wird das Brutnest nicht gestört – das hochsensible Kleinklima bleibt so gewahrt.
- Freier Zugang für die Königin in Brut- und Honigraum– bei konventionellen Beutensystemen wird oft ein Königinnengitter benutzt um zu verhindern, dass die Königin in den Honigraum kommt und dort Brut anlegt.
- Der natürliche Schwarmtrieb wird nicht unterbunden– bei konventionellen Beutensystemen wird ein Schwarmabgang tunlichst verhindert, da es den Bienen Zeit und Kraft kostet und zudem das zurückbleibende Volk viele Flugbienen verliert – dadurch entsteht ein Verlust bei der Honigproduktion.
- Überwintern der Bienen auf eigenem Honig– bei Erwerbsimkern wird der Großteil des gesammelten Honigs geerntet und die Bienen müssen mit einer Zuckerlösung aus Haushaltszucker aufgefüttert werden, um über den Winter zu kommen.
Wie jedes Beutensystem hat auch die Bienenkiste Vor- und Nachteile. Da muss jeder für sich seine Prioritäten und Möglichkeiten herausfinden und abstecken.
“Die Bienen lehren mich den Respekt vor der Natur und auch voreinander, das wünsche ich mir auch für uns Menschen.”
Roswitha Wang-Moritz von BEEhappyCoaching
Mehr Infos: www.beehappycoaching.at
Für Rückfragen: Roswitha Wang-Moritz, info@beehappycoaching.at