Speziell jetzt in der Weihnachtszeit, wo alles stressig wird und man sich darüber Gedanken macht, was man jemandem schenken könnte, bietet Sticken eine ideale Lösung. Denn man kann sich entspannen und zugleich ein Geschenk für seine Lieben herstellen. Hier ein paar Grundlagen für Anfänger.

Sticken entwickelt sich wieder immer mehr zum Trend. Schließlich können dadurch sowohl alte Kleidungsstücke mit einem persönlichen Touch aufgewertet werden, sowie schöne (Weihnachts-) Geschenke erzeugt werden.
Sie haben noch nie gestickt? Wir haben für Sie alle wichtigen Informationen zum Thema Sticken zusammengefasst. Zudem werden Sie hilfreiche Tipps bekommen, die Ihnen die Stickarbeit erleichtern können. Lassen Sie sich inspirieren – vielleicht entdecken Sie ein neues Hobby.
Was wird zum Sticken benötigt?
- Stoffe
- Stickgarn
- Sticknadeln
- Stickrahmen

Grundsätzlich kann auf jedem Stoff gestickt werden. Die Wahl des Stickstoffes ist allerdings auch von der Sticktechnik (beispielsweise Kreuzstich oder Füllstichstickerei) abhängig, die Sie verwenden möchten. Für Anfänger sind besonders Stoffe aus Baumwolle oder Leinen geeignet.
Tipp:
Besonders Polsterbezüge, Bettüberzüge oder Stoffservietten bestehen aus Stoffen, die für das Sticken verwendet werden können. Es muss also nicht unbedingt ein neuer Stoff gekauft werden, Sie können auch alte Stoffservietten zum Üben verwenden.
Stoffe mit hohem Elasthananteil sind eher ungeeignet, denn durch das Zusammenziehen des bestickten Stoffes können Verzerrungen in der Stickerei entstehen. Das heißt aber nicht, dass auf T-Shirts und ähnlichem nicht gestickt werden kann, denn hierfür gibt es Hilfsmittel:
Sticken auf Stretch-Stoffen

Durch den hohen Elasthananteil in Stretch-Stoffen können sich diese Materialien ausdehnen oder zusammenziehen. Das erschwert zum Beispiel das Sticken auf T-Shirts, die oft aus derartigen Stoffen hergestellt werden.
Um trotzdem darauf arbeiten zu können, muss der Stoff stabilisiert werden, sodass er nicht mehr diese Eigenschaft besitzt und sich wie gewebtes Material verhält. Dazu werden Stabilisatoren beziehungsweise Stickvliese verwendet.
Stabilisatoren und Stickvliese:
Es gibt viele verschiedene Arten von Stabilisatoren und Stickvliesen. Die üblichsten werden auf der Innenseite des Stoffes aufgebügelt. Es gibt allerdings auch Stickvliese die herausgewaschen werden können. Hierbei wird das Stickvlies mit der klebenden Seite am Stoff befestigt. (Dabei ist es egal auf welcher Seite des Stoffes das Vlies angeklebt wird. Allerdings empfiehlt sich, es auf der Vorderseite anzukleben, da so das zu stickende Muster auf dem Stabilisator vorgezeichnet werden kann.) Nach Beendigung der Stickarbeit wird das Vlies im Wasser herausgewaschen.

Bei beiden Varianten ist zu beachten, dass der Stabilisator beziehungsweise das Stickvlies größer sein sollte als der Stickrahmen. So wird der Stoff, der in den Rahmen eingespannt wird, nicht ausgedehnt und die Stickerei wird sich nach dem Entfernen des Stickrahmens nicht zusammenziehen und verzerren.
Stoffe für Kreuzstich-Stickereien
Der Kreuzstich ist einer der ältesten Stiche. Bereits adlige Damen im Spätmittelalter und in der Renaissance verwendeten diesen Stich. Hierbei werden viele kleine Kreuze in verschiedenen Farben aufgestickt, wodurch ein Muster entsteht. Zudem werden auch viele traditionelle Trachten im Kreuzstich gestickt. Da dieser Stich einer der einfachsten Sticktechniken ist, ist er speziell für Anfänger geeignet.
Voraussetzung für das Arbeiten mit Kreuzstichen sind Stoffe, die eine gut zählbare Struktur (gleichmäßiges Gewebegitter) haben. Denn bei dieser Sticktechnik werden die einzelnen Kästchen abgezählt und mit einem Kreuz in einer bestimmten Farbe bestickt. Hierfür empfehlen sich Zählstoffe wie beispielsweise Aida oder Stramin. Wenn Sie allerdings keinen Stoff mit zählbarer Struktur haben, finden Sie in diesem Artikel einen Vorschlag, wie Sie trotzdem Kreuzstiche verwenden können.

Stickgarn
Das üblichste Stickgarn ist Sticktwist. Es besteht aus sechs Fäden, die miteinander verdreht sind. Da es aus sechs Strängen besteht, kann das Garn in kleinere Stärken aufgeteilt werden. Somit können auch filigrane Stickereien daraus entstehen. Soll beispielsweise ein Schriftzug, welcher von kleinen Blumen umrandet ist, gestickt werden, so wird für die Schrift das ganze Garn – also alle 6 Fäden – verwendet. Für die kleinen Blümchen wird das Stickgarn jedoch in die Hälfte geteilt, somit wird nur mit einem 3-fädigen Sticktwist gestickt. Da mit diesem Garn sowohl größere als auch feine Stickereien hergestellt werden können und es zudem das günstigste Stickgarn ist, ist es für fast alle Stickarbeiten empfehlenswert.
Perle cottonist ein unteilbares Stickgarn, weshalb es in der jeweiligen Stärke gekauft werden muss, die für die Stickarbeit benötigt wird. Da dieses Garn nur aus einem Strang besteht, lässt es sich nicht so leicht ausfransen wie beispielsweise Sticktwist.
Eine weitere Form des Stickgarns ist Perlgarn. Dieses setzt sich nur aus zwei Fäden zusammen und es ist gekordelt. Perlgarn ist aufgrund seiner schimmernden Oberfläche etwas edler, allerdings auch teurer.

Auch gibt es Metallic-Garn. Da die Verzwirnung hierbei etwas anders ist als bei den meisten, fühlt sich Metallic-Garn rau an. Speziell jetzt in der Weihnachtszeit eignet sich dieses, um weihnachtliche Szenen darzustellen und Stickereien einen festlichen Flair zu verleihen.
Um größere Flächen zu füllen eignet sich Schurwollgarn. Mit diesem können zudem 3-D Effekte erzeugt werden.
Sticknadeln
Sticknadeln unterscheiden sich zu herkömmlichen Nadeln hauptsächlich in der Größe des Nadelöhrs. Durch die großen Öhre können somit auch mehrfädige Stickgarne durchgezogen werden.
Grundsätzlich werden Sticknadeln in zwei Arten unterteilt. Zum einen gibt es Nadeln mit Spitze und zum anderen gibt es jene, die ein abgerundetes Ende haben. Für Stickereien, bei welchen häufig durch dieselben Einstichlöcher gestochen wird – wie Beispielsweise beim Kreuzstich – sind abgerundete Nadeln empfehlenswert. Denn dadurch ist es leichter die schon gestochenen Löcher zu treffen. Auch werden die zuvor gestickten Stiche dadurch nicht aufgespaltet. Bei allen anderen Sticktechniken werden spitze Nadeln empfohlen.

Die Nadelstärke wird passend zur Stärke des Stickstoffes ausgewählt: Je dicker der Stoffe ist, desto dicker sollte die Nadel sein. Die Größe der Sticknadeln wird in Zahlen angegeben. Dabei gilt der Merksatz: Je höher die Nummer der Nadel ist, desto feiner ist sie. Beispielsweise hat eine 24er Nadelstärke einen Durchmesser von ca. 0,8 mm.
Tipp:
Beim Kauf von Nadeln sind insbesonders Sticknadeln mit goldenen Öhren empfehlenswert. Denn bei ihrer Herstellung werden die Nadelöhre sowohl vergoldet als auch aufpoliert, wodurch der Faden leichter hineingleitet, weniger beschädigt wird und dadurch weniger leicht reißt.
Stickrahmen
Fingerhüte schützen die Finger vor Nadelstichen. Besonders für das Besticken von dicken Stoffen eignen sich Fingerhüte daher sehr.
Normalerweise werden diese am Mittelfinger getragen. Fingerhüte werden übrigens bereits seit der Jungsteinzeit verwendet.
Leichter Einstieg
Mittlerweile gibt es viele Internetseiten, die einen guten Überblich über diverse Stiche geben und einem bei der Einführung in die Welt des Stickens behilflich sind. Wir haben hier ein paar Beispiele angeführt:
Pumora: https://pumora.de
Und dessen youtube-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UC95YV4wfkXESjaEmZnDNKvg
Brigitte: https://www.brigitte.de/leben/wohnen/selbermachen/sticken/sticken-lernen-1157965/
Fertig bedruckte Stickvorlagen für Kreuzstiche erinnern ein wenig an „Malen nach Zahlen“ und eignen sich gut für Anfänger: https://basteln-at.buttinette.com/shop/g/wolle-handarbeiten/sticken/stickbilder
Auf Pinterest finden Sie ebenfalls unter dem Suchbegriff „Sticken“ und vor allem dem englischen Begriff „embroidery“ viel Inspiration.