
Das menschliche Denken kann sehr unbeständig und launisch sein. Oft springen unsere Gedanken von einem Thema zum anderen, und sie drehen sich auch schon mal gerne im Kreis, wenn man ihnen freien Lauf lässt. Das Kreisen der Gedanken kann aber auch dazu führen, dass Ängste immer größer werden und negative Gedanken einander aufschaukeln. Auch ständige Reizüberflutung im Alltag kann zu einer Überladung im Denken führen und die Handlungsfähigkeit einschränken. Dies wiederum kann zu einem permanenten, unterschwelligem Stressgefühl führen.
Zum Glück gibt es einige Methoden um wieder Herr seiner Gedanken zu werden.
Wertende Gedanken vermeiden

Jeder von uns kennt es wahrscheinlich: unbewusst bewertet man so ziemlich alle Sinneseindrücke und steckt sie dabei in Schubladen. Man beurteilt die eigenen Handlungen und die der Menschen, die uns im Alltag begegnen. Dabei werden die Geschehnisse oft anhand der eigenen Vorstellungen bewertet, was natürlich meist zu Enttäuschungen führen kann, denn was ist schon genau so, wie man es sich vorstellt. Je stärker und konkreter die eigenen Erwartungen, umso größer ist die Chance wieder Nachschub für die negative Schublade zu bekommen. Das negative Denken nistet sich sehr gerne bei wertenden Gedanken ein und dreht diese dann umso heftiger im Kreis. Es lohnt sich ein Gedankenexperiment zu machen und das Beurteilen für eine Zeit bewusst abzustellen. Keine leichte Aufgabe, aber sehr erfüllend wenn es für eine Zeit gelingt und das Stresslevel sinkt merklich.
Substitution
Wie aber mit Vorfällen und Ereignissen umgehen, die uns emotional so aufwühlen, dass man die Gedanken daran einfach nicht loswerden kann?

Wenn es nicht möglich ist, die Gedanken und Erinnerungen an Erlebnisse aktiv zu unterdrücken, gibt es die Methode, die schlechten Erinnerungen durch gute zu ersetzen. Benutzen Sie Ihre Vorstellungskraft und schaffen Sie eine fantastische Alternative zu dem Vorfall, bei dem nichts “schief geht”. Die Wiederholung so erdachter Szenarien kann helfen, echte Erinnerungen durch angenehme zu ersetzen und so den Geist von solchen deprimierenden Gedanken zu befreien.
Meditieren
Bereits seit Jahrtausenden gibt es an so ziemlich allen Plätzen der Welt die Methode, den Wasserfall der Gedanken durch Meditation und Achtsamkeitsübungen zu zähmen und so zu mehr Willensstärke und Kraft im Alltag zu kommen.

“Achtsamkeitsmeditation ist nicht dasselbe wie der Versuch, einen bestimmten Zustand zu erreichen, wie Entspannung. Stattdessen geht es darum, Erfahrungen im gegenwärtigen Moment zu bemerken und zu akzeptieren, sei es eine intensive Emotion, Empfindungen im Körper, den Rhythmus des Atems oder schwebende Gedanken”, so Johns Hopkins Medicine.
Egal ob Yoga, Qigong oder spezielle Achtsamkeitsklassen: Es gibt immer mehr Studien, die die enorme Kraft der Meditation bestätigen. Und das zu Recht. Viele Menschen weltweit finden durch Meditation mehr Gelassenheit für den Alltag und können so auch schwere Situationen im Leben leichter nehmen.
Ausflüge und Reisen unternehmen
Nach langen und harten Arbeitstagen füllt sich der Kopf meist unweigerlich mit tausend verschiedenen Gedanken. Eine gute Möglichkeit, um mehr Abstand und Ordnung in die Gedankenwelt zu bekommen, ist eine Reise oder ein Ausflug. Egal, ob man das Gepäck nun für ein paar Tage Strandurlaub oder einen Ausflug in die Berge packt: physischer Abstand bringt oft auch einen gedanklichen Abstand mit sich. Dies kann die negative Gedankenspirale manchmal schon ganz von selbst lösen, und der Abstand hilft auch wieder Herr der Gedanken zu werden. Bei Zeitnot kann es aber auch ein Spaziergang, am besten in der Natur, sein.

Das Lesen eines Buches oder das Hören von guter Musik hilft beim Abstand nehmen von der Arbeit. Für fortgeschrittene Achtsamkeitsübende empfiehlt es sich auch mal das Telefon zu Hause zu lassen. Ausflüge dieser Art tanken die Energiespeicher wie von selbst auf. Die nächste berufliche Herausforderung wird einem dann nicht mehr so leicht aus den Sattel werfen.